Die Aggressivität des Straßenverkehrs

Wer sich fragt, warum der Ton in der Stadt und zwischen den Menschen rauer geworden ist, der muss – wenn er halbwegs in der Innenstadt wohnt – nur einen Blick aus seinem Fenster zur Straße werfen. Ab morgens um acht geht es los und lässt an vielen Tagen auch im Laufe des Tages kaum nach: Dauerstau längst nicht mehr nur auf den Hauptstraßen, sondern getrieben von der Hoffnung auf ein paar gesparte Minuten zunehmend auch in den Nebenstraßen, die eigentlich Wohnstraßen sein sollten.

Während der vielen Stunden des sogenannten Berufsverkehrs reiht sich nur noch Auto an Auto, dazwischen noch Lieferverkehr, Müllfahrzeuge, schwere Laster. Und all dies, so scheint es, ohne auch nur eine Spur von verkehrspolitischem Konzept, wie das funktionieren soll, ohne Tote und Verletzte zu produzieren. Und genau deswegen produziert dieses Verkehrsinferno auch jeden Tag Tote und Verletzte.

Und es produziert Stress: Bei den Fahrern und Fahrerinnen genauso wie bei den Anwohnern und Anwohnerinnen, die kaum noch sicher über die Straße gehen können, beim Schulweg der Kinder schon ein mulmiges Gefühl bekommen und zu allem Überfluss auch noch mit Lärm und Gestank terrorisiert werden.

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Spruch des Tages

1 Auto ist eine tolle Sache,

1.000 Autos sind eine Zumutung,

1.000.000 Autos sind einfach nur eine Plage!

 

 

Schuld sind immer die anderen…

Eine kleine, neulich selbst erlebte Geschichte: Ein Pkw parkt so, dass er unnötigerweise den Radweg fast vollständig blockiert. Eine herankommende Radfahrerin weist den aussteigenden Fahrer freundlich darauf hin, der sich daraufhin einsichtig zeigt und wieder einsteigt, um sein Fahrzeug etwas rücksichtsvoller abzustellen. Seine ebenfalls ausgestiegene Begleiterin ruft der weiterfahrenden Radlerin hinterher: „Aber sonst sind es immer die RADFAHRER“.

Genau, falsch verhalten sich immer nur die anderen.

Das Leben ist so schön einfach, wenn man nur doof genug ist.

2/3 aller Dieselfahrzeuge übeschreiten NOx Grenzwerte massiv

„Nach wie vor verweigern Verkehrsminister Scheuer und sein Kraftfahrt-Bundesamt eine transparente Aufklärung des Abgasskandals. Die Abgastests des Kraftfahrt-Bundesamtes gleichen einem Geheimmanöver.“(*)

Wie kann es rechtens sein, dass ein Amt, das wir Steuerzahler finanzieren, Zahlen, für die wir Steuerzahler bezahlt haben, über lange Zeit vor uns geheim hält und nur nach Klage herausgibt?

(*)Einfach mal diesen Beitrag vom RBB lesen:

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/10/abgase-dieselskandal-nox-messung-kraftfahrtbundesamt-autos-schmutzig.html

Hier eine Karte mit Abgasbelastungen für Berlin:

https://www.rbb24.de/politik/thema/2017/abgasalarm/beitraege/abgasalarm-Stickoxid-Werte-in-Berlin-flaechendeckend-zu-hoch.html

Und wie reagiert der Autominister und Cheflobbyist der internationalen Autoindustrie: Er versucht die Grenzwerte zu lockern. Was auch sonst…?!
https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-01/bundesverkehrsminister-andreas-scheuer-ueberpruefung-stickoxid-grenzwerte

Und der Skandal im Skandal: Es geht auch sauber, die Technik ist da. Es kostet die Hersteller nur etwas Geld. Und wir reden hier von Autos die teilweise 80.000 EUR und mehr kosten. Gibt es ein besseres Bild für Gier und pathologisches Profitstreben?

Zitat aus dem oben genannten rbb-Artikel: „Man kann ein Dieselauto sauber machen. Es gibt jetzt Fahrzeuge, die liegen im Bereich von 10 bis 15 Milligramm Stickoxid pro Kilometer. Auch große, starke Fahrzeuge. Das zeigt, es geht technisch, wenn man gewollt hätte, aber man hat nur Geld gespart.“

XTR Extinction Rebellion vs. Pendler

Wow, da schäumt die bürgerliche Autopresse, wenn mal ein paar Wackere sich hinstellen und ein bisschen Platz in der Stadt beanspruchen.

Zum Vergleich:

Jeden Tag legen hundertausende Pendler subventioniert mit Pendlerpauschale die halbe Stadt lahm und keiner unternimmt etwas dagegen.

Denn das sind die Blockaden und Zumutungen des täglichen, „normalen“ Verkehrsinfernos: Blockierte Fuß- und Radwege, Spielstraßen, Busspuren, Ein- und Ausfahrten und Feuerwehrzufahrten. Blockierte Kreuzungen und Wohnstraßen. Blockierte Fußgängerampeln. Parkblockaden in zweiter und dritter Reihe vor Schulen und anderswo. Das ganze kombiniert mit abgasgeschwängerter Luft und ohrenbetäubendem Lärm garniert mit dem hysterischen Hupen cholerischer Zuerstkommer. Ich weiß wovon ich rede, denn ich arbeite in Moabit in der Nähe der Beusselstraße… Jede XTR Blockade ist mir unendliche Male lieber als diese dystopische sogenannte „Normalität“!

Das kann man übrigens auch jeden Morgen im Verkehrsfunk hören und vor der Haustür sehen. und in jedem Auto sitzt im Schnitt 1,1 Mensch.

Aber das findet ihr ganz normal? Das finanziert ihr mit meinen Steuern?

How dare you!

Die große Koalition lehnt ein Tempolimit ab

und zeigt damit wieder einmal, dass alles Gerede über Klimaschutzziele und Vision Zero nur leeres Gewäsch ist.

Und zur Begründung ist dann keine Phrase zu hohl, Scheuer findet ein Tempolimit „gegen den Menschenverstand*“ weil ihm erstens derselbe offenbar abgeht und er zweitens kein einziges sachliches Argument dagegen vorzubringen hat. Dafür beklagt er den Ansatz der „ständigen Gängelung [der Autofahrer, Ergänzung des Autors]“*. Und dann AKK, die auch einmal etwas richtig machen will und ins gleich Horn stößt und meint, „dass man eine ganze Gruppe, nämlich die Autofahrer, quälen und bestrafen will, als dass man wirklich damit eine sinnvolle Klimaschutzdebatte führen will.“ Ja stimmt, die haben es ja bekanntlich echt schwer bei uns in Deutschland, die armen Autofahrer. Es ist ja quasi ein stehender Ausdruck in der ganzen Welt, eine benachteiligte Person als arm dran „wie ein Autofahrer in Deutschland“ zu bezeichnen. Haben Sie noch nie gehört? Tja, kann ich mir jetzt auch nicht erklären.

Und dann der Scheuer wieder: „Das Tempolimit ist eine typisch ideologische Verbotsdiskussion aus der grünen Mottenkiste.“* Wow, was für ein grotesker Blödsinn. Alle europäischen Länder und die USA und im Grunde alle anderen Länder auf Gottes weiter Erde sind ja bekannt dafür, dass sie seit Jahrzehnten ideologische Verbote aus der grünen Mottenkiste umsetzen. Oder wie erklärt sich DER HERR, dass die alle schon lange ein Tempolimit haben. Könnte es vielleicht doch einfach gute Gründe geben? Ach nein, DER HERR erklärt ja nichts, er hat ja den „Menschenverstand“ auf seiner Seite.

Nicht mal Trump fordert freie Fahrt für freie Bürger. Aber das kann ja noch werden. Ich traue es ihm zu.

* zitiert nach https://www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-andreas-scheuer-beklagt-staendige-gaengelung-a-1250232.html

Platzverbrauch des MIV visualisiert

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum es in Berlin so verdammt eng geworden ist. Hier die Antwort:

Quelle: https://images.washingtonpost.com

Und genau deshalb kann das mit dem Motorisierten Individualverkehr (MIV) in den wachsenden Städten nicht funktionieren. Und es ist völlig egal, ob die mit Benzin, Diesel, Strom oder Keksen angetrieben werden.

Mehr dazu gibt es hier beim „The Commuter Toolkit“:
https://www.flickr.com/photos/i-sustain/sets/72157623162925226/with/4254754527/

Der niederländische Handgriff verhindert Dooring-Unfälle

Ja, es ist wirklich so einfach: Der Dutch Reach, auch niederländischer Griff, HolländerGriff oder holländischer Griff, verhindert das Übersehen eines Radfahrers beim Öffnen der Tür eines geparkten Fahrzeugs. Dabei öffnet der Fahrer die Autotür mit der rechten Hand statt mit der näheren linken Hand.

Im Ergebnis ist die Fahrerin bzw. der Fahrer gezwungen, sich umzudrehen und sieht, ob ein Radfahrer kommt.

Angebot an alle Nazis: Hassen Sie doch Autos statt Ausländer

ACHTUNG: Satire!

Mindestens 10 Top-Vorteile, die Ihnen der Autohass im Vergleich zum Ausländerhass  bietet. Deshalb: Wechseln Sie jetzt!

  1. Autos haben sehr viele wirklich hassenswerte Eigenschaften. Zum Beispiel töten sie regelmäßig und zuverlässig sehr viele brave Deutsche (über 3.000 jedes Jahr – na spüren Sie schon den Hass in sich aufkommen? Sehr gut!). Von den Verletzten gar nicht zu reden. Und Sie wollen uns Doitsche doch beschützen, oder?
  2. Die Umstellung sollte nicht schwerfallen: Viele Autos stammen aus dem Ausland, sind also Migranten mit rein wirtschaftlichen Interessen! Fangen Sie doch einfach mit gezieltem Hass auf nichtdeutsche Marken an und weiten diesen dann schrittweise auf alle Autos aus.
  3. Es gibt viel mehr Autos in Deutschland als Ausländer, v.a. in den von Ihnen ja bevorzugt befallenen eher dünn besiedelten Gebieten, in denen es so – seien wir doch mal ehrlich – enervierend wenige richtige Ausländer gibt. Sie haben also immer zuverlässig ein Hassobjekt zur Hand!
  4. Extraplus: Es gibt sehr viele schwarze Autos, aber auch gelbe, braune, rote und sogar grüne! Jedenfalls ist die Zahl der weißen Autos sehr gering. Darüber liest man natürlich nichts in der gleichgeschalteten Systempresse! Also mich macht das sehr zornig, Sie nicht?
  5. Autos laufen nicht weg: Sie stehen entweder im Stau oder auch einfach praktisch direkt vor Ihrer Tür auf dem Bürgersteig und/ oder Radweg oder in Ihrer Einfahrt herum.
  6. Autos brennen viel besser als Ausländerunterkünfte und enthalten bereits den notwendigen Brandbeschleuniger! Nie wieder Kanisterschleppen, klingt das nicht toll? Man wird ja nicht jünger und der Rücken, Sie wissen, was ich meine…
  7. Man kann selbst als größere Gruppe ganz gemütlich um ein Auto herum stehen und gemeinschaftlich Zutreten und das ist doch genau Ihr Ding, oder?
  8. Denken Sie auch an die Challenge: Verlassen Sie die staatlich geschützte Werkstatt und legen Sie sich doch zur Abwechslung mal mit einem richtigen Gegner an: Der deutschen Autolobby gemeinsam mit der BLÖD Zeitung und unserem Autominister. Erleben Sie einmal wie es ist, wenn Ihnen die sogenannte öffentliche Meinung wirklich ernsthaft widerspricht und der Volkszorn wirklich über Sie hereinbricht! Das formt eine Gemeinschaft doch erst so richtig.
  9. Es ist sehr viel besser fürs Karma, einen leblosen Gegenstand zu hassen als  Menschen. Und man weiß ja doch nie, was nach dem tausendjährigen Reich kommt… vielleicht doch irgendeine Prüfinstanz?! Wissen wir, wie Wotan das alles sieht? Ich meine: Sicher ist sicher.
  10. Wenn Sie bei der Ausübung Ihres neuen Autohasses erwischt werden, ist es nur Sachbeschädigung bzw. ein Eigentumsdelikt und keine Körperverletzung. Ach ne, streichen Sie den Punkt… In Deutschland ist das bezogen auf das Strafmaß ja eher ungünstig… Aber: Siehe Punkt 8 dieser Liste!
  11. Ach ja: Der Nachschub ist sichergestellt – die heroische Autoindustrie pumpt Jahr für Jahr 500.000 neue Autos in unsere Städte und Gemeinden während es Ausländer ja dank moderner „Asylgesetze“ kaum noch in unser geheiligtes Doitschland schaffen…

Überzeugt? Nichts zu danken, gern geschehen!