Die Massen an Autos und LKW, die durch eine verfehlte Verkehrs- und Investitionspolitik in die Städte gepresst werden, verstopfen den öffentlichen Raum und verhindern durch Schwarmdummheit auch noch die Mobiltät der anderen, vernünftigen Verkehrsarten.
Die Ordnungsämter haben vor dem Heer von Fahrzeugen längst kapituliert und haben dem kollektiven Fehlverhalten offenbar nichts mehr entgegen zu setzen.
Bestes Beispiel dafür ist die soeben notwendig gewordene Vollsperrung der Potsdamer Brücke in Berlin. Hier sollte im Rahmen einer Baustelle eigentlich eine Busspur offen bleiben.
Aber: „Viele Autofahrer in Berlin haben in den vergangenen Tagen ein Fahrverbot missachtet – nun wird die Potsdamer Brücke im Stadtteil Tiergarten vor der Neuen Nationalgalerie von Mittwochfrüh um 5.00 Uhr an komplett für den Verkehr gesperrt.“
Quelle und ganzer Artikel: http://www.berliner-zeitung.de/28210354
Anstatt also dieses Fahrverbot durchzusetzen, hat man sich entschieden die Busse nicht mehr fahren zu lassen.
Bestraft werden also nicht diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, sondern die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel.
Grandiose Leistung, wirklich!
NACHTRAG VOM 28.08.2017
Ich scheine nicht der einzige gewesen zu sein, dem die Schließung der Busspur als Kapitulation vor dem entfesselten Irrsinn des navigationgetriebenen sogenannten „Individualverkehrs“ bitter aufgestoßen ist. Jedenfalls waren heute gut & gerne 10 Beamte im Einsatz, um die wieder eröffnete Busspur für die rechtmäßigen Nutzer (Busse, Taxis und Radfahrer) frei zu halten!
Bin ja mal gespannt, ob es etwas über den Tag hinaus bringt.
NACHTRAG VOM 05.09.2017
Wow, die Polizie ist wirklich noch da. JEDEN Tag von morgens bis abends mit 4-5 Leuten. Also, ich finde den Einsatz ja grundsätzlich gut, aber man fragt sich schon, wo das hinführt wenn die Verkehrsführung nur noch unter aktiver Polizeiüberwachung respektiert wird.
Nachteil neben den Kosten für die Aktion: Ich muss jetzt dort mit dem Fahrrad dort immer auf grün warten… (-: