Irgendwo im Medienrauschen habe ich die Meldung gehört, dass in Deutschland rund 1/3 und mehr der Fahrschüler durch die Fahrprüfung fallen. Die meisten davon scheitern der Meldung zufolge an der theoretischen Prüfung, oder anders gesagt an der grundlegenden Regelkenntnis.
Mich hat an der Meldung ja eher gewundert, dass demnach 2/3 diese Prüfung bestehen. Beispiel gefällig?
Ich fahre heute mit dem Fahrrad die Potsdamer Straße Richtung Norden auf der Umweltspur (auch als Busspur bekannt) und muss wegen dort illegal abgestellter Fahrzeuge gelegentlich auch auf die Fahrbahn ausweichen. Aber da ist ja jetzt Tempo 30, was die Sache normalerweise recht entspannt macht.
Kurz vor dem Schöneberger Ufer entsteigt einem typischen Möchtegern-SUV für Geringverdiener (koreanischer Bauart), das gerade auf der Umweltspur geparkt wurde, ein erschreckend normal aussehender Mensch und erzählt mir während ich vorbei fahre, dass der Radweg ja wohl dort drüben sei (zeigt auf den tatsächlich vorhandenen, nicht benutzungspflichtigen Radweg, der parallel verläuft). Womit er mir sagen will: Fahr gefälligst dort.
Kurz gesagt:
Ein Autobürger, der gerade auf sehr rücksichtslose Weise gegen eine sehr sinnvolle Regel (absolutes Halteverbot auf der Busspur) verstößt, fordert mich also dazu auf, mich an eine Regel zu halten, die es gar nicht gibt.
Was soll man denn dazu dann noch sagen, außer: Wo hast du denn deinen Führerschein gewonnen, Penner?
PS: Was in dieser Geschichte – wie immer – fehlt, ist der Berliner Polizist, den so etwas interessiert.